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Am 01./02. November 2021 startet die zweite Verhandlungsrunde. „Statt weiter auf Zeit zu spielen, sollten die Arbeitgeber in Potsdam einen konkreten Gegenvorschlag machen. Die Kolleginnen und Kollegen, die seit Wochen landauf, landab auf die Straße gehen, werden zu recht langsam sauer, so Ulrich Silberbach.

Ob eine Einigung gelingt, hängt auch von der weiteren Positionierung der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) beim komplizierten Thema „Arbeitsvorgang“ ab, so Silberbach. Die TdL will einzelne Tätigkeiten in kleinere Einheiten zerlegen und weniger Lohn zahlen, wenn nur ein geringer Teil als anspruchsvoll eingestuft wird: „Dass wir da einwilligen, kann man von uns aber nicht erwarten.“ Mit Blick auf die geforderte lineare Lohnerhöhung um fünf Prozent, mindestens aber 150 Euro pro Monat, sagt Silberbach: „Damit die Reallöhne überhaupt steigen, müssten wir unsere Forderung eigentlich noch einmal erhöhen.“ Grund ist das drastische Anziehen der Inflation. „Als wir unsere Forderung erhoben haben, lag die Inflation noch unter drei Prozent.“ Im Oktober stiegen die Verbraucherpreise dagegen schon um 4,5 Prozent.

Mit dem vielbeschworenen Respekt und der Wertschätzung für die Landesbeschäftigten hat das Verhalten der TdL nichts zu tun. Wenn in der zweiten Verhandlungsrunde nicht Bewegung in die Gespräche komme, müssten die Gewerkschaften den Druck in Betrieben, Dienststellen und auf der Straße weiter erhöhen und Proteste und Warnstreiks ausweiten.

 Weitere Informationen gibt's im Artikel „Personalmangel wird sich radikal verschlimmern“.